M1 – Spitzenreiter lange Paroli geboten
Obwohl personell stark gehandicapt, haben die Zwickauer Basketballer dem Tabellenführer einen tollen Fight geliefert.
Voll gefordert hat der Tabellenvierte GGZ Baskets Zwickau den Spitzenreiter Regnitztal Baskets im Schlagerspiel der 2. Regionalliga Südost, Staffel Nord. Nach großem Kampf musste sich der Gastgeber den körperlich stark überlegenen Oberfranken mit 85:102 (26:19, 46:47, 68:76) geschlagen geben.
Die Hausherren, die auf die verletzten Leistungsträger Uwe Kupfer- Zwingelberg und Hendrik Bellscheidt verzichten mussten, kamen nach einem 4:9-Rückstand (3.) durch gutes Teamplay und intensive Verteidigung mit einem 16:4-Lauf zum 20:13 (7.) stark in die Partie. Regnitztal konterte mit seinem Topscorer Felix Per Edwardsson, der auch in der Pro A für Baunach auf Korbjagd geht. Am Ende des Spiels sollten unglaubliche elf verwandelte Dreier für Edwardsson auf dem Spielbogen zu finden sein. Im zweiten Viertel attackierte Kemal Velishaev immer wieder stark den gegnerischen Korb und fand in Anton Albrecht und Felix Fraas erfolgreiche Abnehmer zum 37:30 (14.), bevor Albrecht binnen zwei Minuten mit vier Fouls frühzeitig auf die Bank musste, was vor allem in der Verteidigung eine enorme Schwächung bedeutete. Die Gäste glichen zum 39:39 aus (18.) und gingen mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.
Direkt nach dem Wiederanpfiff traf Kemal Velishaev zum 48:47 für Zwickau (21.), bevor er wenige Momente später mit Aufschrei und schmerzverzerrten Gesicht am Boden lag. Der Verletzte wurde mit dem Rettungswagen abtransportiert. Angesichts dieses Ausfalls und zwei weiteren Dreiern von Edwardson zum 48:57 (23.) glaubte keiner in der Halle mehr an eine Chance für die Hausherren. Doch weit gefehlt! Der bärenstark aufspielende Alexander Wietasch und Kapitän Felix Fraas übernahmen die Hauptlast im Angriff, und alle Spieler kämpften aufopferungsvoll in der Verteidigung zum 61:63 (27.). Waldemar Rein erzielte kurz darauf sogar die 66:65-Führung, ehe zwei weitere Edwardsson-Dreier die Regnitztaler mit einem 8-Punkte-Polster in den Schlussabschnitt gehen ließen.
Im letzten Viertel schwanden zunehmend die Kräfte bei Zwickau, da die Gäste weiterhin aufs Gaspedal traten (73:91/35.) und am Ende einen zu hoch ausfallenden Sieg verbuchten. „Ein ganz großes Lob an die Moral meiner Mannschaft“, betonte Trainer Stephan Wolf. „Ohne Hendrik Bellscheidt und Uwe Kupfer Zwingelberg waren wir schon vor dem Spiel enorm geschwächt. Wenn dann noch Nachwuchstalent Anton Albrecht mit fünf Fouls und Kemal Velishaev verletzt vom Feld müssen und wir trotzdem gegen den Tabellenführer in der 28. Minute führen, zeigt dies, welches Potenzial in der gesamten Mannschaft steckt.“ Wann alle Spieler wieder einsatzbereit sind, steht noch in den Sternen. Trainer Wolf: „Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen und können nur hoffen, dass die Verletzungen nicht allzu schwerwiegend sind und noch vor der Weihnachtspause alle Spieler zurückkehren.“ Am Sonnabend muss Zwickau bei den BIG Rockets Gotha ran. (stew)
Statistik Zwickau: Albrecht (7), Fraas (24), Franke, Kretzschmar (9), Linke (3), Rein (4), Stegner (5), Velishaev (11), Wietasch (22)
Quelle: Freie Presse von 12.11.2018.