M1 – Heimniederlage gegen TTL Bamberg
Das kommt nicht allzu oft vor: auf beiden Seiten eine dreistellige Punktzahl. Zum Leidwesen der Gastgeber hatten die Oberfranken zwei Zähler mehr zu Buche stehen.
Eine schwache Leistung im zweiten Viertel hat den GGZ Baskets Zwickau in der 1. Regionalliga Südost wertvolle Punkte gekostet. Die Robert-Schumann-Städter mussten am Sonnabend eine selbstverschuldete 102:104 (22:24, 41:56, 73:80)- Niederlage gegen den Aufsteiger TTL Bamberg hinnehmen.
Bis auf den weiterhin verletzten Kemal Velishaev konnte Trainer Stephan Wolf personell aus den Vollen schöpfen und schickte mit Kapitän Felix Fraas, Dominic Bassl, Mario Nagler sowie den Neuzugängen Sandro Kordis und Johannes Peter eine physisch starke Starting Five ins Rennen. Nagler erzielte das 4:0, und auch die Verteidigung stand in den ersten Minuten bis zum 6:5 (4.) noch stabil. Danach zeichnete sich aber das größte Manko der ersten Halbzeit schon ab. Zwickau ließ seinen Gegenspielern zunehmend mehr Platz, den jene in Form von sicheren Drei-Punkte-Würfen und Abschlüssen in Korbnähe clever zur Wende nutzten (10:17/6.). Bamberg agierte bissiger und mit mehr Spielfreude, während die Hausherren vor allem im zweiten Viertel mit der Linie der Schiedsrichter haderten. Ein 11:4- Lauf der Gäste ließ den Rückstand auf 26:35 anwachsen (13.). Zwickau verkürzte auf 33:37 (15.), bevor die Oberfranken abermals davonzogen. „Das war mit Abstand das schlechteste Viertel in der noch jungen Saison. Mit so einer Leistung haben wir gegen keine Mannschaft eine Chance“, appellierte Trainer Wolf in der Pause an seine Mannschaft.
Die Verteidigung wurde umgestellt und im Angriff mehr Struktur verordnet. Christoph Ulbricht eröffnete das dritte Viertel mit einem Dreier zum 44:56 (21.). Dieser wurde direkt vom bärenstark aufspielenden Moritz Schmitt beantwortet, der mit 28 Punkten den Muldestädtern an diesem Abend stark zusetzte. Danach blies Zwickau mit einer 10:3-Serie zur Aufholjagd, bei der Neuzugang Kordis seine Spielstärke unter Beweis stellt und zum 54:62 einnetzte (24.). Die Hausherren spielten jetzt deutlich intensiver und kamen durch gut herausgespielte Würfe bis auf 67:75 (28.) und 73:80 (30.) heran.
Foto: Ralph Koehler/propicture
Der Bamberger David Schmitt, mit 29 Punkten Topscorer der Partie, eröffnete mit einem Dreier das letzte Viertel. Kapitän Fraas zeigte seine Qualitäten und konterte mit zwei Dreiern in Folge zum 81:86 (33.). In der 35. Minute betrug der Vorsprung der Gäste immer noch sieben Zähler (86:93), bevor ein 11:2-Lauf der Hausherren die erste Führung seit der 4. Minute zum 97:95 (38.) bedeutete. Wer gedacht hatte, das Momentum sei jetzt komplett auf Zwickauer Seite, musste bald erkennen, dass die jungen Oberfranken völlig unbeeindruckt blieben und ihrerseits eine 7:0-Serie hinlegten (97:102/39.). Zwickau versuchte nochmal alles, konnte den Ausgleich zur Verlängerung sechs Sekunden vor Schluss aber nicht erzielen und musste foulen. Frederik Hiltjo Adriaans blieb ohne Fehler bei insgesamt elf Freiwürfen, und der Dreier von Kordis bei einer Sekunde auf der Uhr war nur noch der 102:104-Anschluss.
Zwickau hatte das Spiel nicht in den letzten zwei Minuten verloren, sondern im zweiten Viertel, in dem ohne Struktur, Einsatz in der Verteidigung und Teamgeist agiert wurde. Dies gilt es in den kommenden Trainingseinheiten auszumerzen und an die Leistungen der zweiten Halbzeit anzuknüpfen, um beim nächsten schweren Auswärtsspiel in Schwabing ein besseres Spiel abliefern zu können.
Statistik Zwickau (in Klammern Punkte): Kordis (26), Fraas (19), Nagler (18), Endig (12), Bellscheidt (8), Bassl (7), Romanovskij (5), Peters (4), Ulbricht (3), Linke
Quelle: Freie Presse vom 10.10.2017